Kirchenburg Großkopisch

Kirchenburg Großkopisch


About

Am Osthang über dem Dorf entstand zunächst eine frühgotische Basilika mit Turm. Um 1510 wurde die Kirche im Zuge der Befestigung umgebaut. Der alte Chor wurde abgerissen und durch einen hohen Chor mit polygonalem Abschluss ersetzt. Dieser wiederum wurde durch ein steinernes Wehrgeschoss verstärkt, sodass die Kirchenburg gegen den Hang verteidigt werden konnte, und der Turm erhielt ein Wehrgeschoss aus Holz. Der Chor stand etwas oberhalb des alten Schiffes, weil dieses gleichfalls vergrößert werden sollte. Als man diesen Plan aufgab, wurde der Zwischenraum nur mit einem schmalen Joch geschlossen. Während der Chor sein ursprüngliches Sterngewölbe und die Maßwerkfenster aus der Bauzeit behielt, wurde das Kirchenschiff 1795 barock überformt. Auf der Nordseite des Chores befindet sich eine auf 1519 datierte zweigeschossige Sakristei, in deren Obergeschoss eine Kapelle eingerichtet war. Von der Ausstattung der Kirche sind vor allem das Renaissance-Portal zur Sakristei und der klassizistische Altar erwähnenswert.

Ort
Der Ort Großkopisch wurde vermutlich in der zweiten Hälfte des 13. Jh. gegründet. Seit Beginn des 14. Jh. wurde von den Siedlern eine Kirche aus Stein errichtet, deren Grundmauern trotz zahlreicher Um- und Ausbauten bis heute erhalten geblieben sind. Ursprünglich aus deutlich weniger langlebigen Materialien bestanden die Wohnhäuser des Ortes: Das Holz der umliegenden Wälder war in der Gründungszeit der wichtigste Baustoff. Ritzen zwischen den Balken wurden mit Moos und Lehm verstopft, die Dächer deckte man nach der Weizenernte mit Stroh. Mit den sogenannten Schlemmen – ausgedehnten Tierblasen – wurden die Fenster bespannt, durch die nur ein schwacher Lichtschein in die dahinter liegenden Räume dringen konnte. Erst im 18. und 19. Jh. wurde es üblich, Wohnhäuser aus Mauerziegeln zu errichten. In dieser Zeit entstanden die typisch siebenbürgisch-sächsischen Gehöfte, die noch heute die Wege des Dorfes säumen.

Aktivitäten
Im Jahr 2011 führte die damalige Leitstelle Kirchenburgen in Zusammenarbeit mit dem Bezirkskonsistorium Mediasch Notreparaturen am Dach durch, die überwiegend aus Spenden der HOG finanziert werden konnten.
Seit dem August 2016 engagiert sich Sabine Reither für die Kirche. Sie bemüht sich  in Zusammenarbeit mit der Stiftung Kirchenburgen und dem Bezirkskonsistorium Mediasch um die Organisation von Reparaturen an dem Bauwerk. 2020 gründete sie den deutschen Verein Pro Groß Kopisch e.V. um künftige Tätigkeiten zu koordinieren und Spenden zu verwalten.
2018 wurde das Dach des Kirchenschiffs überstiegen und gerückt. Dabei wurden 10.000 alte Ziegel gegen traditionell hergestellte Biberschwanzziegel ausgetauscht. Nur die 300 benötigten Firstziegel mussten neu gekauft werden. 54m Balken und 3.700m Dachlatten wurden erneuert. Besondere Schwierigkeiten machte die Anschlussstelle zwischen Glockenturm und Kirchenschiff, da hier die größten Schäden vorhanden waren. Alle Regenrinnen, Fallrohre und Rinnsteine wurden ausgetauscht, bzw. neu angebracht. Die für die Reparatur benötigte Summe von 15.500 Euro konnte aus Spendengeldern gezahlt werden. Weitere Arbeiten sind 2019 geplant.

Besichtigung:
Schlüssel sind bei Herrn Sebastian Ghiuri
Tel: +40/733/262 089 

Einrichtungen

  • Örtliche Führung
  • Parkplatz
  • Sanitäre Einrichtungen / Toilette

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